Tragödie in der Assistenzhund-Ausbildung: Erwartungen und Realität
1. Februar 2024Jeder, der seinen geliebten Vierbeiner für eine professionelle Ausbildung in die Hände von Experten gibt, erwartet, dass sein Tier dort die bestmögliche Betreuung erhält. Besonders gilt dies für Assistenzhunde, deren Aufgabe es ist, ihren Menschen in herausfordernden Lebenssituationen zu unterstützen. Als die Besitzerin Michelle ihren schwarzen Labrador Milton zur Ausbildung in die Guide Dog Foundation schickte, erhoffte sie sich, dass ihr treuer Begleiter neue Fähigkeiten erlernen würde, die ihr dabei helfen sollten, mehr Zeit im Klassenzimmer zu verbringen. Doch was als aufregende neue Phase begann, endete in einem Albtraum.
Ein verheerendes Missverständnis mit tödlichen Folgen
Milton, ein dreijähriger schwarzer Labrador, sollte in der Guide Dog Foundation lernen, ruhig zu bleiben, während seine Besitzerin Unterrichtsstunden am Helen Keller National Center besuchte. Doch während seiner Ausbildungszeit geschah das Unfassbare: Milton wurde in einem Fahrzeug auf dem Parkplatz der Einrichtung vergessen und musste dort stundenlang der sengenden Hitze ausgesetzt ausharren. Milton befand sich von 10 Uhr morgens bis 15:30 Uhr nachmittags in einer Transportbox im Fahrzeug – an einem Tag, an dem die Außentemperaturen auf über 30 Grad Celsius kletterten.
Milton – Mehr als nur ein Assistenzhund
Milton war jedoch nicht nur Michelles Führhund, sondern auch ihr bester Freund. Sie hatte 15 lange Jahre nach dem passenden Hund gesucht, bevor sie Milton fand. „Er war mein Schutzengel. Er war immer an meiner Seite. Ich bin so traurig, denn ich weiß nicht, wie ich ohne ihn weitermachen soll“, sagte sie.
Assistenzhunde als lebensverändernde Begleiter
Michelle leidet unter dem Usher-Syndrom, einer seltenen genetischen Erkrankung, die Hörverlust und eine Augenerkrankung namens Retinitis pigmentosa verursacht. Mit der Zeit wird ihr Seh- und Hörvermögen weiter abnehmen und es gibt derzeit keine Heilung. Irgendwann wird sie vollständig blind und taub sein. Doch dank Milton hatte Michelle endlich den Mut gefunden, Zeit außerhalb ihres Hauses zu verbringen. Seine Anwesenheit und sein Schutz waren für sie absolut lebensverändernd. „Er hat Michelle ein völlig neues Leben ermöglicht. Sie hätte niemals daran gedacht, das Haus zu verlassen und jetzt sind wir wieder am Anfang“, sagte Tom Krupa, Michelles Ehemann.
Die Konsequenzen eines verheerenden Fehlers
Laut einer Erklärung der Suffolk County Society for the Prevention of Cruelty to Animals wurde der für Miltons Tod verantwortliche Mitarbeiter wegen Tierquälerei und Unterlassung der Bereitstellung angemessener Unterkunft und Hilfe angeklagt. Doch das bringt den süßen Milton nicht zurück zu seiner Besitzerin, die ihn unermesslich vermisst.
Ein trauriger Weckruf für alle Hundebesitzer
Diese schreckliche Tragödie dient als weitere Erinnerung daran, niemals einen Hund allein in einem Auto zu lassen, auch nicht mit gekippten Fenstern. An einem 30-Grad-Tag würde das Innere eines Fahrzeugs bereits nach zehn Minuten auf 43 Grad Celsius ansteigen.
Fazit
Die Geschichte von Milton ist ein tragischer Weckruf für alle, die Hunde besitzen oder mit ihnen arbeiten. Es ist wichtig, sich stets der Verantwortung bewusst zu sein, die mit der Betreuung eines Lebewesens einhergeht. Assistenzhunde leisten unschätzbare Dienste für ihre Halter und verdienen entsprechend sorgfältige und umsichtige Behandlung. Es bleibt zu hoffen, dass diese tragische Geschichte dazu beiträgt, das Bewusstsein für die Gefahren, die von hohen Temperaturen in Fahrzeugen ausgehen, zu schärfen und solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.